Viele Menschen verbinden den Volkstrauertag heutzutage mit einem nasskalten Novembersonntag, an dem man besser Zuhause bleibt. Doch es geht auch anders: In diesem Jahr haben Schülerinnen und Schüler der Sophie-Scholl-Schule, der Realschule Georgsmarienhütte und des Gymnasiums Oesede demonstriert, wie der Volkstrauertag Vergangenheit und Gegenwart vereinen kann. In Georgsmarienhütte fand der staatliche Gedenktag, an dem in Städten und Gemeinden an die vielen Kriegstoten, aber auch an andere Opfer von Gewaltherrschaft erinnert wird, auf dem Harderberg statt. Am Sonntag, 17. November 2019, fanden sich am dortigen Ehrenmal Bürgerinnen und Bürger der Stadt Georgsmarienhütte ein, um an die Schrecken des Krieges zu erinnern. Dagmar Bahlo als Bürgermeisterin, die Schülerinnen und Schüler sowie der „Gemischte Chor Harderberg“, der Schützenverein Harderberg und der Sozialverband Oesede waren vor Ort, um die Veranstaltung mitzugestalten.
Der Harderberg war im Zweiten Weltkrieg durch seine Nähe zu Osnabrück von den Fliegerbomben nicht verschont geblieben. Das heutige Kriegerdenkmal erinnert an die vielen Menschen, die im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen sind. Einige dieser Schicksale hat die Geschichtslehrerin Maren Stindt-Hoge erforscht und mit ihren Schülern aufgearbeitet. Daraus entstand eine eindrucksvolle Textcollage, die die Jugendlichen der drei benachbarten Schulen gemeinsam vorgetragen haben.
Im Rahmen der Kranzniederlegung und musikalischen Beiträge bekam die Veranstaltung durch Christoph Groene, einem Taubenzüchter vom Harderberg, eine besondere Note. Er brachte weiße Tauben mit – ein Symbol des Friedens. Eigentlich sollten die Tauben angesichts der Witterung nicht aufgelassen werden, aber dennoch flog eine davon … die Friedenstaube ließ sich nicht aufhalten, auch nicht an einem kalten Novembertag auf dem Harderberg.
Text und Fotos: Ralf Mertens