MINT-Förderung
Das Gymnasium Oesede legt Wert auf eine anspruchsvolle mathematisch-naturwissenschaftliche Grundbildung und will perspektivisch den Stellenwert der „MINT-Fächer“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) weiter stärken sowie das Interesse der Schüler für mathematische Fragestellungen und naturwissenschaftliche Phänomene wecken.
Die Schule strebt dabei an, ihre Schwerpunkte im MINT-Bereich derart herauszuarbeiten, dass alle notwendigen Kriterien einer „MINT-freundlichen Schule“ bis zur Ausschreibung 2018 erfüllt werden. Parallel dazu sollen die organisatorischen Rahmenbedingungen für die Einführung von informationstechnischem Unterricht und dabei insbesondere die Lehrberechtigung einer ausreichend großen Anzahl von Lehrern bis zum Schuljahr 2018/19 geprüft und bestenfalls geschaffen werden.
Die Schule möchte durch dieses Vorgehen besonders zur Ergreifung von Berufen im MINT-Bereich bzw. zum Beginn eines entsprechenden Studiums (in der Region) motivieren.
Den Schülern wird daher die Möglichkeit gegeben, bereits im Verlauf ihrer Schulzeit das Studienangebot der Universität und Hochschule Osnabrück kennenzulernen. Besonders begabte und leistungsstarke Schüler aus dem Jahrgang 8 können z.B. an der MINT-Sommerakademie teilnehmen. Jeweils kurz vor den Sommerferien werden die Schüler an zwei „Akademietagen“ mit MINT-Themen bekannt gemacht, die so nicht an der Schule angeboten werden können. Die Herbstakademie Osnabrück vertieft dieses Angebot mit dem Ziel, besonders begabte und leistungsstarke Schüler der Oberstufe zu fördern. Neben dem entdeckenden Lernen im Rahmen der Sommerakademie arbeiten die Schüler während der Herbstakademie in erster Linie produktorientiert mit der Zielrichtung, ihre selbstständig erarbeiteten Ergebnisse am Präsentationstag vorzustellen. Durch die Zusammenarbeit mit Schülern anderer Schulen kann und soll durch beide Angebote zudem auch die Teamfähigkeit verbessert werden.
Unmittelbar vor Ort bietet die bereits erfolgreich angelaufene Kooperation mit dem Stahlwerk Georgsmarienhütte im Rahmen der MINT-Berufsorientierung ein hohes Potential, das im Rahmen des Berufsvorbreitungskonzepts (vgl. Punkt 9) noch weiter ausgebaut werden soll. Dies betrifft z.B. die Zusammenarbeit von Schülern des Gymnasiums Oesede und Auszubildenden des Stahlwerks bei der Weiterentwicklung eines „Goggomobils“ aus den 60er Jahren, in das bereits ein moderner Elektroantrieb eingebaut wurde.
Neben der regionalen Kooperation mit dem Stahlwerk Georgsmarienhütte kooperierte die Schule im Jahr 2016 erstmalig auch überregional mit dem Universum® Bremen. Das Ziel dieser Zusammenarbeit besteht in der Eröffnung eines außerschulischen naturwissenschaftlichen Lernorts, der Eigenaktivität und Handlungsorientierung für die Schüler während sogenannter „Forscherzeiten“ oder in speziellen Projekten betonen will. Für die Lehrkräfte bietet das Universum gleichzeitig eine Plattform für den fachlichen Austausch seiner Partnerschulen. Im Jubiläumsjahr der Schule könnte über die Kooperation zum Universum® die „Mobile Science Show“ an die Schule geholt werden, um damit MINT-Phänomene einer breiten Schulöffentlichkeit zugänglich machen zu können.
Allgemeines Ziel des Gymnasiums Oesede ist es, das Angebot außerschulischer Lernorte im MINT-Bereich in den Schuljahren 2017/18 bis 2018/19 weiter auszubauen, regional (z.B. OSMO-Anlagenbau, Georgsmarienhütte) wie auch überregional (z.B. DESY, Hamburg).
Entsprechende Kontakte sollen zur Vermittlung von Praktika mit MINT-Bezug genutzt werden. Der Besuch der Ideen Expo im Jahrgang 9 soll zudem insbesondere dazu genutzt werden, MINT-Berufe in den Fokus zu rücken.
Perspektivisch ist zudem eine Kooperation mit der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik der Hochschule Osnabrück geplant, wodurch sich neben der Sommer- und Herbstakademie (s. oben) auch spezielle Angebote am Zukunftstag, Studientage oder workshopbasierte Schülerpraktika in den Oster– und Herbstferien ergeben können, die insbesondere auch Mädchen für MINT-Fächer begeistern sollen (z.B. durch regelmäßige Teilnahme von Schülerinnen des 10. Jahrgangs an der Aktion „MINT for Girls“). Angebunden an die Inhalte der neuen Kerncurricula für Physik und Chemie, prüft die Schule, in welchen Jahrgängen die Einbindung der Angebote der Hochschule sinnvoll ist. Die Fachgruppe Chemie strebt insbesondere eine Kooperation mit der Universität Osnabrück im Bereich der Didaktik der Chemie an.
Neben den außerschulischen Lernorten bietet das Gymnasium Oesede in seinem AG-Programm selber auch zahlreiche Angebote der Förderung im MINT-Bereich:
Die Vivarium AG hat sich zum Ziel gesetzt, den Biologieunterricht durch den direkten Kontakt mit Tieren lebendiger zu gestalten. Die Beschäftigung mit verschiedenen Tierarten ist als Themenbereich im Lehrplan verankert. Dies kann direkt fachbezogen oder auch auf einer sensibilisierenden Ebene erfolgen. Neben den inhaltsbezogenen Lernzielen stehen dabei affektive Lernziele im Fokus. Vorurteilsbehaftete Ängste und Verunsicherungen sollen somit im direkten Kontakt zu Insekten, Spinnen, Schlangen und anderen Reptilien abgebaut und durch eigene Erfahrungen ersetzt werden.
Im Bereich Chemie können Schüler ab Klasse 7 ebenfalls experimentieren und selbständig über den Unterricht hinaus entdeckend lernen. Die Chemie AG bereitet Schüler dabei speziell auf die Teilnahme an Wettbewerben („Chemie – die stimmt!“, „Jugend forscht“) vor.
Eine Kooperation mit dem Schülerforschungszentrum (SFZ) ergänzt das schulinterne Angebot im Bereich Chemie. Anhand praxisnaher Beispiele soll das chemische Interesse gefördert und den Jugendlichen zugleich die Möglichkeit gegeben werden, neue Kontakte mit Schülern aus dem Landkreis Osnabrück zu knüpfen und sich auszutauschen (vgl. MINT-Sommer- und Herbstakademie). Neben den Projekten in den Räumen des Gymnasiums Oesede sollen Exkursionen zu außerschulischen Lernstandorten den Schülern Einblicke in den Arbeitsalltag im Labor ermöglichen.
In der Roboter AG des Gymnasiums Oesede für Schüler der Jahrgänge 6 bis 8 werden Roboter für Wettbewerbe (Osnabrücker RoboDay, World Robot Olympiad) von Jungen und Mädchen in Teamarbeit konstruiert, designt und programmiert. Mit Unterstützung von externen Kooperationspartnern (vgl. angestrebte Kooperation mit der Hochschule) sollen über diesen Bereich grundlegende Zugänge zur Informatik auch einer größeren Anzahl an Schülern ermöglicht werden. In Kooperation mit der Didaktik der Informatik der Universität Osnabrück sind in dem Projekt „Robothek“ z.B. Workshops mit einem Schwerpunkt auf Physical Computing geplant. Hierbei steht die Programmierung von technischen Systemen, die direkt mit der physischen Welt interagieren bzw. sich in ihr bewegen, im Mittelpunkt. Roboter und andere technische Systeme sollen dabei möglichst in den regulären Unterricht eingebunden werden, wobei der schulpraktische Einsatz durch Schulungen und Fortbildungen für interessierte Lehrkräfte begleitet werden soll.
Eine weitere Kompetenzförderung im IT-Bereich erfolgt zudem mittels der Arbeitsgemeinschaft Computerbasierte Simulationen (CoSi), bei der unter anderem die Bausimulation Minecraft eingesetzt wird. In dieser Computerarbeitsgemeinschaft erwerben und trainieren die Schüler grundlegende Arbeitstechniken mit dem Computer. Bei der Planung, Visualisierung und virtuellen Umsetzung von Bauwerken üben sie formal–operationales Denken sowie Kreativität und Kommunikation im Team. Über verschiedene Simulationsumgebungen sollen künftig breitere Zugänge ermöglicht werden.
Die Arbeitsgemeinschaften verfolgen dabei das gemeinsame Ziel, durch vertiefte und praxisnahe Erfahrungen Interesse und Faszination für MINT-Fragestellungen zu wecken, die auch die Berufswahlorientierung unterstützen soll (vgl. Punkt 9).
Das Gymnasium Oesede unterstützt und fördert dabei weiterhin die Teilnahme an mehreren Wettbewerben in den unterschiedlichen Teilbereichen des MINT-Spektrums, um die zuletzt sehr positiven Einzelergebnisse bei der Teilnahme an entsprechenden Wettbewerben nachhaltig zu bestätigen.
Weiterhin soll geprüft werden, ob das AG Angebot im Bereich Informatik erweitert werden kann, um entsprechend begabte Schüler – auch ohne das Unterrichtsfach selber – passend fordern und fördern zu können.