Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die Oldenburg Model United Nations endlich wieder in Präsenz stattfinden. Einige Schüler:innen aus den Jahrgängen 9 bis Q1 bekamen dieses Jahr die Möglichkeit, unter der Begleitung von Herrn Stoltenberg und Frau Nykamp vom 21. bis 24. Juni in Oldenburg wertvolle Erfahrungen über politische Vorgänge zu sammeln. Zu OLMUN reisten nicht nur Schüler:innen aus Deutschland sondern auch aus anderen Ländern an. Deshalb fand auch die gesamte Veranstaltung auf Englisch statt. OLMUN ist ein Planspiel, das von Schüler:innen für Schüler:innen gestaltet wird. Dabei geht es darum, die Konferenz der Vereinten Nationen nachzustellen. Das bedeutet also, dass jede:r ein Land, das Teil der UN ist, vertritt. Die Schwierigkeit liegt darin, dass nicht nach den eigenen sondern nach den Interessen des entsprechenden Landes gehandelt werden muss. Zudem gibt es verschiedene Komitees, in denen Delegierte einiger Länder sitzen. Für die Teilnehmer:innen heißt das, dass sie ein Land in einem bestimmten Komitee repräsentieren. Das Gymnasium Oesede hatte dieses Jahr Delegierte im GA1st (General Assembly), UNEP (United Nations Environment Programme) und im HRC (Human Rights Council). Auf der Agenda standen der Umgang mit Drohnen und selbstfeuernden Waffen, die Eindämmung der Überfischung und die Behandlung von Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten. Natürlich gab es auch noch andere Komitees, die sich beispielsweise mit der Verbesserung von Frauenrechten oder dem Krieg im Yemen beschäftigten.
Die Entscheidung, wer in welchem Komitee sitzt, wurde bereits im Voraus getroffen, sodass wir uns mit der Position unseres Landes vertraut machen und eine Draft Resolution vorbereiten konnten. Eine Draft Resolution stellt auf der einen Seite das Problem heraus und liefert auf der anderen Seite Forderungen und Lösungsansätze des Landes.
Als es endlich nach Oldenburg ging, mussten wir uns direkt nach unserer Ankunft angemessen anziehen. Das passende Outfit kann ein Anzug, eine Stoffhose mit Bluse und Blazer oder auch ein Kleid sein. Anschließend begann das Programm in der Weser-Ems-Halle. In der Opening Ceremony wurden alle Teilnehmenden begrüßt und die ersten Positionen ausgetauscht. Einige Delegierte hielten eine kurze Rede, um ihr Land vorzustellen. Am darauffolgenden Tag ging jede:r von uns in das eigene Komitee. Nach einer Begrüßung durch die Chairs, die Personen, die die Moderation übernehmen, begann die erste Phase, das Lobbying. Während dieser Phase konnten wir uns informell mit den Delegierten anderer Länder austauschen, um herauszufinden, wer ähnliche Interessen vertritt. Nachdem sich einige Gruppen gebildet haben, mussten wir die Positionen unserer Länder in einer Resolution vereinen. Das Endprodukt war also eine Resolution, die von mehreren Ländern unterstützt wurde. Am folgenden Tag ging es dann in die zweite Phase, die Debatte. Jede Gruppe stellte ihre Resolution vor und versuchte den anderen Delegierten zu vermitteln, warum sie für ihre Resolution abstimmen sollten. Diese hatten dann wiederum die Möglichkeit, Änderungen vorzuschlagen. Nach einer langen Optimierungs- und Diskussionsphase wurde über die Resolution abgestimmt. Es wurde entschieden, ob die Resolution verabschiedet wurde oder nicht. Am letzten Tag fand nachmittags die Closing Ceremony statt. Die Chairs berichteten über die Zeit in ihren Komitees und eine der Organisator:innen hielt eine Abschlussrede.
Während den vier Tagen in Oldenburg haben wir viel konzentriert gearbeitet, hatten aber auch sehr viel Spaß. Kam beispielsweise jemand zu spät, hielt sich nicht an die Regeln oder verstieß gegen den Dress Code, musste mit Strafen wie Tanzen, Singen oder Liebesgedichte schreiben gerechnet werden. Abends gab es immer Programm. Dazu zählt das BBQ, Volleyball und Fußball spielen oder die Party am letzten Abend. Wir alle haben bei OLMUN viele neue Erfahrungen gesammelt, neue Menschen kennengelernt und einen realitätsnahen Einblick in die Politik der Vereinten Nationen erhalten.