Ein Bericht aus dem Seminarfach “Lernen”

von Maja Peters (Q2)

Das Buch zu klappen, abschalten und im Schlaf lernen? Das ist wohl der größte Traum eines jeden Schülers. Einfach die Vokabeln unter das Kopfkissen legen und am nächsten Morgen sind sie gelernt!

Das wird wohl immer ein Traum bleiben, denn so einfach geht es nicht!

Aber wie hilft Schlaf dann beim Lernen?

Was passiert im Schlaf?

Im Schlaf kann lediglich das zuvor bereits gelernte verarbeitet und gespeichert werden. Wenn tagsüber also ordentlich gelernt wird, wird nachts darüber entschieden, was davon behalten wird und was gelöscht wird. Folglich muss etwas im Schlaf passieren, das das Erinnerungsvermögen stärkt und dafür sorgt, dass bestimmte Sachen herausgefiltert werden. Um zu verstehen wie das funktioniert, lies einfach weiter und die Magie des Schlafs wird auch dir erkenntlich.

Generell wird im Schlaf der ganze Input vom Lernen gefiltert und nur das, worüber man sich bewusst ist, dass man dieses benötigt, wird im Langzeitgedächtnis gespeichert. Wird also für einen Vokabeltest am nächsten Tag gelernt, wird dies im Langzeitgedächtnis abgespeichert und zum Beispiel die angesehene Mathematik-Formel, die nicht am nächsten Tag benötigt wird, gelangt nur in das Kurzzeitgedächtnis und ist somit nicht so verinnerlicht wie die Vokabeln.

Ein weiterer interessanter Aspekt zielt auf die verschiedenen Schlafphasen ab. Lernt man Faktenwissen, wie zum Beispiel geschichtliche Daten, so werden diese in der Tiefschlafphase verarbeitet und abgespeichert. Im Gegensatz dazu wird das Erlernen von Handlungsabläufen, wie zum Beispiel Klavierspielen, in der Traumschlafphase vertieft. Um diese Phasen überhaupt erreichen zu können, ist ausreichend Schlaf ein Muss. Hierbei kann man sich acht Stunden Schlaf in der Nacht als einen Maßstab setzen. Die Einen benötigen vielleicht ein wenig mehr Schlaf als die Anderen. Um dieses herauszufinden, sollte man solange schlafen, bis man sich am nächsten Morgen ausgeschlafen, wach und erholt fühlt.

Auch die Zellen ermüden!

Gerade wenn man viel auf einmal lernt, ermüden die Netzwerke der Zellen schnell. Auch diese benötigen Schlaf, um sich zu regenerieren und zu reaktivieren. Danach kann das Gelernte super aufgenommen und gefestigt werden. In dieser Zeit der Erholung kann man feststellen, dass der Bereich, in dem die Gehirnströme beim Lernen aufgezeichnet werden, in der Nacht genauso aktiv ist wie beim Lernen am Tag. Daraus kann man schlussfolgern, dass das Gehirn also weiterarbeitet, wenn man selber schon am schlafen ist.

Auch kurze Erholungen helfen dabei, leichte Ermüdung zu beseitigen, damit man voll durchstarten kann. Um sicher zu gehen, dass das Gelernte im Schlaf auch wirklich verarbeitet und gespeichert wird, sollte man entweder direkt nach dem Lernen schlafen gehen oder direkt vor dem Schlafengehen das Gelernte wiederholen. So erinnert man sein Gehirn daran, was man wissen muss, und ruft dies erneut ins Gedächtnis.

Abschließend kann man sagen, dass das Buch unter dem Kopfkissen nicht zu einem Lernerfolg verhilft, aber Schlaf eine gute Methode ist, um das zuvor bereits Gelernte zu festigen.

In diesem Sinne Gute Nacht und viel Erfolg beim Lernen!