Drei Biologiekurse der Q2 nahmen an einer Exkursion in die Osnabrückhalle teil, um sich die „Körperwelten“-Ausstellung von Plastinator Dr. Gunther von Hagens anzuschauen, welcher durch seine viel diskutierten öffentlichen Sektionen bekannt geworden ist.

Da von Hagens‘ Projekt mit dem Titel „Körperwelten ­– Eine Herzenssache“ ausgestattet ist, ist uns früh klar geworden, dass wir sowohl einige präparierte Körper als auch speziell Ausstellungsstücke zum Thema Herz-Kreislauf-System entdecken werden.

Denn besonders der Aspekt der Gesundheit liegt dem Gründer der Ausstellung wortwörtlich am Herzen. So werden die interessanten Plastinate einerseits mittels Beschriftungen und Informationstexten biologisch erklärt, andererseits wird auch nicht auf einen guten Ratschlag verzichtet, der die Wichtigkeit eines gesunden Lebensstils hervorhebt.

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Dies wird sehr deutlich anhand des visuell sichtbaren Unterschieds zwischen einer gesunden Lunge (links) und einer Raucherlunge (rechts) dargestellt.

Jedoch ist die Ausstellung nicht ins Leben gerufen worden, um den mahnenden Zeigefinger zu heben, sondern vielmehr um unseren faszinierenden Körper mit all seinen kleinsten Strukturen zu veranschaulichen. Daher sind die Körper während des Prozesses der Plastination so positioniert worden, dass die Körperstrukturen gut freigelegt sind.

Die Konservierung des Körpers benötigt viel Aufwand, denn vor der Positionierung müssen noch andere Vorkehrungen getroffen werden. Zunächst wird der Verwesungsprozess gestoppt und mithilfe von Werkzeugen, wie beispielsweise einer Pinzette, die anatomischen Strukturen aufgedeckt. Anschließend muss der Körper in einem (Azeton-) Bad entwässert und entfettet werden, bevor die Imprägnierung erfolgt, bei der das Azeton gegen Kunststoff ausgetauscht wird, welches in das Gewebe eindringt. Nach der Positionierung des Körpers mit Klammern oder ähnlichem wird der Körper im letzten Schritt mit Gas, Licht oder Wärme gehärtet.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich für uns gelohnt hat, die aufwendig und zeitintensiv aufgearbeiteten menschlichen Körper zu entdecken. Jedoch sollte man bedenken, dass die Ausstellung nichts für schwache Nerven ist, und in manchen Punkten sicherlich jeder für sich selbst entscheiden sollte, inwiefern er hinter der Darstellung toter Menschen steht.

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Text und Fotos: Deborah Hune