Die Verwandlung von Franz Kafka als Beispiel für die Arbeit in der FG Deutsch

Aufgabenstellung:

1. Setze den ersten Satz der Erzählung fort.
2. Gestalte ein Titelbild für eine Neuveröffentlichung der Erzählung.

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt….

Lange, stockartige Seile hingen ihm ins Gesicht und seine sechs Beine hingen zu beiden Seiten an dem harten und runden Körper hinab. Die Luft schnürte sich in Gregors panzerhaften Kehle zu. Krampfhaft und panisch versuchte er sich vom Rücken, oder eher vom Panzer, auf den etwas weicheren Bauch zu rollen. ,,Luft!”, japste Gregor. ,,Luft!”. Nach einer gefühlten Ewigkeit des hilflosen Beinestrampelns wollte Gregor den Kampf aufgeben und sich seinem Schicksal hingeben, als sich etwas unter seinem Panzer bewegte.

Nicht etwas bewegte sich, sondern Gregor bewegte etwas. Er konzentrierte sich auf die Bewegung und bemerkte die Muskelanspannung in seinem Rücken bei der Bewegung. Sofort musste Gregor an Flügel denken. Anstatt jetzt wieder panisch mit den Beinen zu strampeln, blieb er ruhig und verinnerlichte die Muskelbewegung. Mit seiner letzten Luft nahm Gregor Samsa all seine Kraft zusammen und führte die Bewegung mit einer schnellen Präzision aus, sodass sein steifer Körper mit einem Schwung vom Rücken, aus dem Bett, auf den Boden und auf die Beine befördert wurde. Erleichtert schnappte er nach Luft und spürte, wie sie durch seinen Mund, durch die Luftröhre und schließlich in die Lunge eintrat und wieder zurück. ,,Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.”

Text: Anna Snöink

Bild: Tanja Korte