An der diesjährigen OLMUN-Konferenz in Oldenburg nahmen dieses Jahr erneut Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Oesede teil. Lehrer Mark Stoltenberg betreute insgesamt 14 Schülerinnen und Schüler, eine Schülerin reiste gesondert mit Frau Weniger aus Kolumbien an.

Am 12. Juni starteten die 14 Oeseder Schüler und ihre Betreuer die Reise nach Oldenburg. Nach der Ankunft und kurzem Aufenthalt in der Jugendherberge begaben sich die Delegationen zur Weser-Ems-Halle und nahmen, wie auch die über 700 anderen Delegierten, an der Eröffnungszeremonie teil. Nach einer Anwesenheitsüberprüfung durften die Schüler einiges über den Ablauf und Durchführung der Konferenz erfahren und konnten den Reden mehrerer Gäste und des Generalsekretärs der Konferenz lauschen. Außerdem konnten sich die Schüler schonmal mit den Delegierten anderer Länder über „Notes“ austauschen, um sich über die politischen Standpunkte anderer Staaten zu informieren und sich mit diesen über ihre Ideen auszutauschen. Alle Notizen mussten dabei förmlich und natürlich auf Englisch verfasst seien, andernfalls wurden die Notizen einbehalten.

Am nächsten Tag wurden die Delegierten um 9 Uhr in Ihren Komitees erwartet, der Großteil der Schüler unserer Schule waren Mitglieder der beiden großen Komitees, GA 1st und GA 3rd, diese beschäftigten sich mit Cyberkrieg und Organhandel. Jedoch gab es auch zwei Mitglieder in der „Special Conference“, die sich mit den Nachwirkungen des Klimawandels beschäftigten, ein Mitglied im „Human Rights Council“, welcher dieses Jahr über die Arbeitsbedingungen von Minenarbeitern debattierte und ein Mitglied im Umweltprogramm „UNEP“, dessen Thema dieses Jahr die Abnahme der biologischen Artenvielfalt war.

In den Komitees wurden nach der Verlesung einiger “Policy Statements” oder nach mehreren “Opening Speeches” mit der Arbeit begonnen. In vielen Komitees konnten Gastredner den Delegierten Einblicke in die Themenfelder verschaffen. So sprach beispielsweise im UNEP Komitee ein Mitarbeiter des WWFs, natürlich auf Englisch und konnte den Schülerinnen und Schülern interessante Einblicke in den Themenkomplex der Biodiversität und der Abholzung von Wäldern geben. Danach konnten die Delegierten sich mit anderen Delegierten zusammenschließen und gemeinsam Resolutionen erstellen oder bestehende Resolutionen eines anderen Delegierten übernehmen und ggf. sprachlich sowie inhaltlich verbessern:  Ein Delegierter eines Landes tritt dabei als “Main Submitter” auf, dessen Resolution von anderen Delegierten, den “Co-Submitters” unterstützt wird und danach im Komitee zur Abstimmung  gelangt.

Nach der Fertigstellung der Resolutionsentwürfe  starteten die Debatten über die Resolutionen in der Delegierte ihre Meinung über die Resolution kundtun konnten und Verbesserungsvorschläge (“Amendments”) einreichen konnten, über welche nach mehreren “Speeches in Favour” und “Speeches Against” abgestimmt wurde. Die Delegierten konnten durch das Hochhalten ihrer Platzkarten abstimmen, nachgezählt wurde von mehreren Schülern die Mitglied des “Administrative Staffs” waren, sicher vor Manipulationen oder Fehlern. In unklaren Situationen konnten die Delegierten mit der “Motion to Split the House” eine erneute Abstimmung ohne die Option der Enthaltungen herbeiführen, solange es dafür keine Vorbehalte gab.

Nach mehreren Tagen Diskussion, waren durch die Schülerinnen und Schüler, mehrere Resolutionen beschlossen worden und die Veranstaltung endete.  Am Freitag erreichten die Schülerinnen und Schüler wieder den Osnabrücker Hauptbahnhof. Das Fazit der Schüler war dabei ausschließlich positiv, trotz der zurückliegenden, anstrengenden Tage.

Berichte aus den Komittees

Die Special Conference – kurz SpC – beschäftigte sich bei OLMUN 2018 mit der Problematik der Naturkatastrophen und wie den Opfern solcher zu helfen ist. Die Konferenz bestand aus 41 verschiedenen Nationen, unsere Schule vertrat die Länder Jamaika und Sri Lanka, beides Länder die von Naturkatastrophen stark beeinflusst werden. Die lautesten Stimmen bei der Konferenz waren, entgegen der Erwartungen, nicht die Delegierten von den USA oder China sondern jene von Costa Rica, den Malediven und Pakistan. Insgesamt konnte unser Komitee zwei Resolutionen verabschieden, eine von den Malediven und eine von Costa Rica. Die Grundzüge unsere Resolutionen beinhalten eine Finanzierung der Hilfeleistungen für die Betroffenen sowie lang und kurzfristige Hilfe, des Weiteren ein Warnsystem und wissenschaftliche Anstrengungen um Naturkatastrophen besser verstehen zu können. Nach langwierigen aber auch oft spannenden Debatten wurde am Ende bestraft, und zwar die, die die Regelungen von OLMUN missachtet haben: Delegierte  die zu spät kamen mussten Wiener Walzer tanzen, die die gegen den Dresscode verstoßen haben sangen “The Lion sleeps tonight” etc. Am Ende von OLMUN tauschten viele noch Nummern aus um nach der Veranstaltung weiter in Kontakt zu bleiben.

Text: Nicolas Knauer (Delegierter für Sri Lanka)

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen „UNEP“ legte dieses Jahr den Fokus auf die Abnahme der Artenvielfalt, verursacht durch Abholzung. Die Delegierten bereiteten sich vor der Konferenz auf das Thema vor und versuchten in den Sitzungen die Interessen ihres Landes bestmöglich umzusetzen.

Am Mittwoch starte nach einer Anwesenheitsprüfung um 9 Uhr die erste Sitzung im Komitee. Nach einem interessanten Gastvortrag eines WWF Mitarbeiters über den Themenkomplex, konnten die Delegierten in kleineren Gruppen Ihre Resolutionen aushandeln und die Interessen Ihrer Länder einbringen. Nach intensiven Verhandlungen standen drei Resolutionen, jeweils von vielen Ländern unterstützt. Bevor die Delegierten den Sitzungssaal verließen, wurden durch die Präsidenten des Komitees noch mehrere Delegierte für ihr Fehlverhalten bestraft. Dabei mussten zum Beispiel die Delegierten, die nicht pünktlich erschienen waren oder während der Konferenz einen Blick auf Snapchat oder Instagram riskieren mussten, mit lustigen Strafen bestraft. Einige Delegierte mussten tanzen, andere singen und wieder andere mussten einen inszenierten Streit vorführen.

Am Donnerstag diskutierten die Delegierten über zwei der Resolutionen, dabei konnten diese gelobt, kritisiert und verbessert werden. In dieser Phase wurde über jede Resolution ungefähr 3 Stunden debattiert, natürlich mit Cookie-Break und Mittagspause dazwischen. Reichte ein Delegierter einen Verbesserungsvorschlag wurde über diesen in einer gesonderten Debatte abgestimmt, zeitlich jedoch stark begrenz. Für die Verbesserungsvorschläge waren meist 5 Minuten für Reden für und Reden gegen den Vorschlag festgelegt. In der Zeit für Reden gegen den Vorschlag konnten außerdem noch Verbesserungsvorschläge für den Verbesserungsvorschlag eingebracht werden, für den erneut Zeiten festgelegt wurden. Dies führte dazu, dass Delegierte in machen Fällen gleich 2 Mal direkt hintereinander abstimmen mussten. An dem Donnerstag wurde insgesamt sehr viel abgestimmt, nicht nur aufgrund der zahlreichen Verbesserungsvorschläge. Auch gab es Abstimmungen darüber ob eine Abstimmung ohne Enthaltungen wiederholt werden musste, oder ob jeder Delegierte einzeln nach seiner Position gefragt werden musste, da ein Ergebnis sehr knapp ausfiel und sich dadurch von manchem Delegierten einen Änderung des Ergebnisses erhofft wurde. Das Abstimmungsverfahren war relativ simpel: Platzkarte bei „Dafür“ oder „Dagegen“ hochhalten, nachgezählt wurde von Schülern die dem „Admin Staff“ angehörten. Die Debatten waren sehr interessant und waren, wie der Rest der Konferenz auch, sehr formal gehalten. Delegierte mussten von sich selbst als „The Delegate of XY“ sprechen, ein „I“ war genauso verboten wie die direkte Anrede an einen anderen Delegierten, worauf die Chairs auch gerne und oft hinwiesen. Am Ende des Tages konnte eine Resolution beschlossen werden, eine weitere wurde abgelehnt.

Am Freitag, dem letzten Tag wurde eine Spaßdebatte geführt, deren Ziel es war einen Alien Einfall auf der Erde bekämpfen. Zu Anfang musste jeder Delegierte einen Vorschlag einreichen, danach wurde über diese debattiert. Den Anfang machte der Delegierte von Sri Lanka (der übrigens auch der Autor dieses Artikels ist), dessen Vorschlag jedoch nicht genügend Zustimmung fand. Am Ende konnte das UNEP Komitee das Alien-Problem jedoch durch die Resolution zufriedenstellend lösen und dadurch die ganze Welt retten, wovon leider aufgrund der in der Resolution festgelegten Verschwiegenheit über das Thema niemand erfahren hat. Gegen Ende der letzten Sitzung wurden interessante Nachrichten aus der Gossip-Box (Delegierte konnten während der Sitzung Nachrichten an diese Box senden, die am Ende des Tages verlesen wurden) und einigen finalen Bestrafungen. Auch einer der Präsidenten des Komitees durfte eine Bestrafung über sich ergehen lassen und sehr zur Freude der Delegierten 4 Minuten lang einen Song von Adele singen. Nachdem der Großteil der Delegierten Videos dieses doch sehr amüsanten Gesangvortrages angefertigt hatten endete (leider) die letzte Sitzung. Das Fazit im Komitee, aber auch in den anderen Komitees über die Konferenz viel sehr positiv aus.