Zur Teilnahme an der Deutschen Schülerakademie werden von verschiedenen Schulen nur die Besten der Oberstufe eingeladen. Es gibt immer mehr Bewerber als Plätze, sodass es eine Auszeichnung ist, wenn man dort einen Platz bekommt. Im Sommer 2023 durfte Dion Michalik teilnehmen.

„Kleines Groß – Fernes Nah“

Bericht von der Deutschen Schülerakademie von Dion Michalik (Q2)

Ich war diese Sommerferien zwei Wochen lang bei der Deutschen Schülerakademie in Wittgenstein, einer Veranstaltung für Schüler aus der 11, Q1 und Q2, bei der die Teilnehmer über zwei Wochen auf einem Internat verbringen, um gemeinsam an Projekten fernab des gewöhnlichen Schulstoffs zu arbeiten.

Im Juli 2023 begann ich meinen Kurs “Kleines Groß – Fernes Nah” zum Thema Optik in der Akademie Wittgenstein. Im Rahmen des Kurses war geplant, dass die anderen Kursteilnehmer und ich ein vollständiges Mikroskop gestalten, angefangen mit den mathematisch-physikalischen Grundlagen bis hin zum ganz konkreten Bau des Mikroskops selbst. Jeder Kurs hatte eigene Kursleiter, die Erfahrung aus Forschung und Wirtschaft zum jeweiligen Kursthema mitbrachten.
Da dann jedoch nichts, aber auch gar nichts, nicht mal ansatzweise nach Plan lief, waren die 16 Tage in der Akademie Wittgenstein allerdings eine sehr stressige Angelegenheit. Ich selbst habe im Schnitt jede Nacht weniger als vier Stunden geschlafen und andere sind beim Frühstück oder Mittagessen eingeschlafen; generell waren wir alle sehr mitgenommen.

Aber trotzdem waren die 16 Tage in Wittgenstein  unglaublich schöne Tage. Obwohl jeder jeden Tag jede Minute mit enormer Müdigkeit und Erschöpfung zu kämpfen hatte, hatten wir großen Spaß. Denn abgesehen von der tatsächlich sehr spannenden Arbeit in unseren Kursen gab es auch viele gemeinsame Freizeitprogramme und generell genug Freizeit. Von Völkerballturnieren über Schnitzeljagden, von einem Besuch in einer Marburger Kaffeerösterei über ein von uns organisiertes Konzert; es war wirklich alles dabei. Zudem konnten wir Akademieteilnehmer eigenständig weitere Aktivitäten anbieten, wodurch viel Kunsthandwerk, mehrere Theaterstücke und ein Sauerteig entstanden sind. Unser Internat war super ausgestattet, es gab gutes Essen, Billard- und Kickertische und eine ganze Sporthalle nur für uns alleine, da alle Internatsschüler ihre Sommerferien zu Hause verbrachten. Rückblickend sind wahrscheinlich 70 % des Schlafmangels auf den Billardtisch zurückzuführen.

Schließlich haben wir dann auch noch irgendwie ein funktionierendes Mikroskop, das von zweckentfremdeten Linsen, Panzertape, Pappe und viel gutem Willen zusammengehalten wurde, zusammengebaut, dass überraschend gut funktioniert hat, sodass wir zufrieden behaupten konnten, unser Kursziel nicht verfehlt zu haben.

Die 16 Tage in Wittgenstein waren und sind einmalig, sie sind die beste Zeit, die Schüler in ihrer Funktion als solche überhaupt haben können. Ich habe unglaublich viele neue nette Leute kennen gelernt und auch in meinem Kurs viel über Physik, Mathematik und das Schweizer Steuersystem gelernt. Ich kann jedem die Teilnahme an einer Deutschen Schülerakademie nur wärmstens empfehlen.

Text und Fotos: Dion Michalik (Q2)