Echte Herausforderungen meistern – Bericht über OLMUN 2024

Anfang Juni 2024 nahmen 21 Schülerinnen und Schüler unserer Schule an der viertägigen OLMUN (Oldenburg Model United Nations) teil. Es handelt sich hierbei um ein englischsprachiges Politik-Planspiel, das eine Sitzungswoche der Vereinten Nationen (UN) in New York simuliert. Am ersten Tag erhielten wir während der „Opening Ceremony“ in der großen Weser-Ems-Halle alle wichtigen Informationen und bekamen einen ersten Eindruck davon, was uns in den kommenden Tagen erwarten würde.

Anschließend begaben wir uns in unsere „Committees“, die in verschiedenen Gymnasien im Innenstadtbereich Oldenburgs verteilt waren. Ich war beispielsweise im GA3rd (Third Committee of the United Nations General Assembly), das sich mit dem Thema Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderung befasste.

Andere Komitees beschäftigten sich u.a. mit Richtlinien für die Entsorgung von toxischen und explosiven Stoffen, Deeskalation und Abrüstungsgesprächen im Kontext der Konflikte im Nahen Osten / Israel / Jemen u.v.m.

Wichtig zu erwähnen ist, dass alle Teilnehmenden einen Staat vertraten – in meinem Fall war das Nordmazedonien. Dabei musste man die politische Haltung des zugewiesenen Landes zum vorgegebenen Thema vertreten, auch wenn diese nicht unbedingt der eigenen Meinung entsprach. Das stellte manchmal eine echte Herausforderung dar. Unsere Hauptaufgabe bestand darin, Resolutionen zu erarbeiten, auf die sich alle Delegationen einigen konnten. Es war mitunter schwierig, Koalitionen mit anderen Ländern zu bilden und gemeinsam eine tragfähige Resolution zu verfassen, die möglichst viele Interessen berücksichtigte. Man musste zahlreiche Aspekte einbeziehen und versuchen, die verschiedenen Vorstellungen der Länder in Einklang zu bringen. Das ging nur, indem man auch zu Kompromissen bereit war. Wir haben teils recht lang, nicht nur über Inhalte, sondern auch über die in den Resolutionsentwürfen damit verknüpfte Wortwahl und Begriffe gerungen. Am Ende gelang es uns, zwei unterschiedliche (gegensätzliche) Resolutionen zur Abstimmung zu bringen und zu verabschieden. Diese wiederum würden dann in der Realität der UN-Vollversammlung in New York zur Abstimmung vorgelegt.

Trotz all der intensiven Arbeit blieb uns aber auch viel Spaß und Freizeit. Wir konnten nach den Committe-Sessions entweder Oldenburg in Kleingruppen erkunden oder an verschiedenen Freizeitaktivitäten teilnehmen, die von den Veranstaltern angeboten wurden. Dazu gehörten unter anderem ein Grillabend, Fußball- und Volleyballspiele sowie eine Party am letzten Abend.

Ich persönlich finde, dass OLMUN eine großartige Möglichkeit bietet, sich nicht nur politisch weiterzubilden, sondern auch neue Kontakte zu knüpfen – vielleicht sogar Freundschaften fürs Leben. Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland und sogar aus anderen Staaten nehmen daran teil. Ich selbst habe immer noch Kontakt zu einer Delegierten aus der Türkei, die ich dort kennengelernt habe. Meiner Meinung nach ist OLMUN eine sehr vielseitige und bereichernde Erfahrung, die ich jeder Schülerin und jedem Schüler empfehlen kann. OLMUN findet i.d.R. im Juni eines jeden Jahres statt. Das Gymnasium Oesede nimmt seit 23 Jahren an OLMUN ununterbrochen teil.

Text: Tristan Terfort mit Mark Stoltenberg u. Nina Denno

Fotos: Mark Stoltenberg